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Offenburg, wir kommen - U18w fährt zur DM - Silber bei NOM

Wenn in Turnhallen Tränen fließen, sich Eltern, Fans und Spieler in den Armen liegen und nicht so recht mit ihrer Freude wohin wissen, dann muss sich etwas Außergewöhnliches ereignet haben. Außergewöhnlich waren die Duelle Halle vs. Bitterfeld in der Vergangenheit immer, aber immer wenn man glaubt, dass es nicht mehr dramatischer geht, überzeugt einen die Wirklichkeit vom Gegenteil. Ging es zuvor meist um die Krone auf Landesebene, war der Einsatz in dieser Auflage des nervenaufreibenden Klassikers diesmal kaum zu überbieten: Der Gewinner dieses Halbfinals der Nordostdeutschen Meisterschaft U18w hatte das Ticket zur Deutschen Meisterschaft in Offenburg fest in der Tasche. Auch wenn uns das Losglück wieder einmal hold war und wir den Turnierfavoriten Volleyteam Berlin und SC Potsdam in der Vorrunde aus dem Weg gehen konnten, verlief selbige für uns alles andere als optimal. Zu verkrampft stolperten wir mehr als zu spazieren ins Halbfinale. Nach der knappen aber verdienten Niederlage gegen den BBSC, konnten wir eine dezimierte Zepernicker Mannschaft mit 2:0 besiegen und zogen damit sogar als Gruppenerster in die entscheidenden Überkreuzspiele ein. Da Bitterfeld nach der Niederlage gegen das Volleyteam Berlin, den SC Potsdam aber mit 2:0 schlug, sollte das inner-schsenanhaltinische Duell entscheiden, wer, die Reise zur DM antreten darf.

Auch wenn jeder der zahlreichen und lautstarken Fans aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit insgeheim auf einen Krimi eingestellt war, so übertraf das Halbfinale in Punkto Dramatik alle Erwartungen. Wir starteten gegen furiose und selbstbewusste Bitterfelderinnen zunächst nervös und sahen uns schnell einem 4:11 Rückstand gegenüber. Dann zeigte das Aufschlagtraining der letzten Wochen erstmals seine Wirkung und wir drehten die Partie binnen weniger Minuten auf den Zwischenstand von 13:11. Wähnte man sich nun auf dem Siegespfad für Durchgang eins, machte der Verletzungsteufel einen schmerzhaften Strich durch die USV-Rechnung. Sarah musst krampfbedingt ausgetauscht werden und zu diesem Zeitpunkt stand ihr weiteres Mitwirken auf des Messers Schneide. Bitterfeld nutzte unsere Schockstarre routiniert aus und sicherte sich letztlich deutlich den ersten Satz (25:20). Im Nachhinein lässt sich der zweite Satz, der nun folgte, als Lehrstück in puncto Willensstärke, Teamgeist und unbändigen Siegeswillen beschreiben. Mehrfach wird uns der ein oder andere Zuschauer bereits abgeschrieben haben, denn auch nachdem wir wieder die kalte Dusche des frühen Rückstandes ausgleichen konnten, so sahen wir uns beständig in der Verfolgerrolle. Und da Bitterfeld weiter gehörigen Druck auf uns ausübte, schien es nur eine Frage der Zeit, bis eine wirkliche Vorentscheidung gegen uns gefallen war. Doch diese blieb aus. Sie blieb aus, weil wir das schafften, was wir uns im Vorhinein auf die Fahnen geschrieben hatten: Wir wollten die beste Mannschaft sein, die wir nur irgenwie sein können. Und Mannschaft sein heißt vor allen Dingen, zusammenstehen, wenn einen die Euphorie nicht mehr auf der Welle vor sich hin treibt. Man hätte diese Aufgabe nicht bravouröser meistern können, als wir sie mit dem Rücken zur Wand haben gemeistert. Je näher es dem Satzende ging, umso enger sind wir zusammengerückt, haben unsere Nerven besser in den Griff bekommen und letztlich auch besseren Volleyball gespielt. Wir haben es geschafft, das Pendel, das das gesamte Spiel nicht zu uns hin ausschlagen wollte, mit Gewalt auf unsere Seite zu ziehen. Und vielleicht hat diese unbändige Kraft auch dem Gegner gezeigt, dass wir zwar wanken, aber nur ganz schwer zu bezwingen sein werden. Der Rest ist sehr schnell erzählt. Nachdem wir bei 18:18 das erste Mal auf Gleichstand waren, konnten wir den Satz letztlich noch deutlich für uns entscheiden. Im Tiebreak war der Wiederstand des Gegners, der uns bis dahin mehr als an den Rand der Niederlage gebracht hatte, schnell gebrochen.

Es bleiben Freudentränen, Erinnerungen, Stolz und ein Ticket nach Offenburg. Deutsche Meisterschaften für den USV. Nach der U16w im letzten Jahr nun die U18w. Irgendwie gleich und trotzdem Welten voneinander entfernt: Nutze man im Vorjahr die nichtgeglaubte und vielzitierte einmalige Chance einer glücklichen Fügung, so ist dieses Ticket besonders. Besonders, weil es mit viel Anlauf und sozusagen mit Ansage gelöst wurde. Wir alle wussten, wie ehrgeizig dieses Ziel ist und wie groß die Gefahr, dass man daran scheitern würde. Aber über die Zeit hinweg, das gesamte letzte halbe Jahr, haben die Mädchen gelernt, an diesen Traum zu glauben und aus diesem Glauben wurde ein Wille. Ein Wille, der letztlich alles möglich machte. Der nun auch dafür sorgte, bessere Volleyballmannschaften hinter uns zu lassen. Wir tragen dieses Erlebnis mit uns und nehmen es auch mit nach Offenburg. Denn auch dort werden wir wieder nur als Mannschaft bestehen können. Als besondere Mannschaft.

Vorrunde: USV - BBSV 1:2; USV - SG Einheit Zepernick 2:0

Halbfinale: USV - VC Bitterfeld-Wolfen 2:1

Finale: USV  - Volley Team Berlin 1.2

Historisches für den USV haben vollbracht: Alle unterstützenden Fans, Eltern und Freunde, Lea, Pia, Magda, Leonie, Elise, Nele, Isa, Hannah, Sarah, Jenny, Paula, Alex, Anja

Allgemein, 13.03.2016

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